Wendys siebenundzwanzigstes virtuelles Abenteuer
Vor Wendy lag ein Übungsblatt. Bevor er aufbrechen konnte, musste
er zwei Aufgaben lösen.
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Wie wurde eine Waage zum Aufzug?
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Was hat der Minister Rösler mit Geißlers zu tun?
Die erste Frage schien ihm nicht so
schwierig. Sie war für ihn gleichbedeutend mit. Wie bin ich von der Scheune in
der Bergbahn gelandet?
Jemand hatte ihn mit seinem noch leeren Wagen gewogen und daraus
Rückschlüsse gezogen. Daraus war die virtuelle Welt der heimatlichen Bahn mit
dem Minister und den anderen Fahrgästen entstanden.
Aber was hatte der Minister Rösler mit den Geißlers zu tun?
Rösler war ein Politiker aus dem Norden des Landes, der gar nicht
als Alpenländer passte. Da fiel Wendy ein, dass er in seiner Kindheit ab und an
‚Rösler‘ gerufen wurde, weil seine Mutter Rose heißt. Dann müsste ja mit diesem
Minister er selber gemeint sein, stellte er belustigt fest. Wer konnte eine
solche Welt erzeugt haben, in der er ein hochgeachteter, volksnaher Politiker
war, der seinen Urlaub in der Heimat verbrachte und den findige
Touristenagenten als Werbung für die Bahn interviewten? Dieses Rätsel gelang es
ihm nicht zu lösen – noch nicht.
Aber er spürte etwas wie eine Vereinnahmung durch das heimische
Adiswil. Man wollte ihn dort zu einem Politiker - auch noch zu einem gütigen,
volksnahen – machen.
Die Reise, die er, nachdem er sich mit den beiden Aufgaben
beschäftigt hatte, unternahm, bildete ein deutliches Kontrastprogramm.
Wendy hatte einen Freund, der mit den Seinen im Wald hauste. Er
führte dort das Leben eines modernen Robin Hood. Der Weg dorthin war mehr als
abenteuerlich.
Maikel und die Seinen hausten in einem hochgelegenen Waldnest.
Sie hatten sich zu ihrem Nest hoch einen Weg geschaffen, der durch die
Baumkronen ging. Der schwindelnde grüne Weg führte an einer senkrechten
Felswand entlang. Unten im Grund schillerte dunkelgrünes Wasser. An den
Stellen, an denen Bäume fehlten, hatte Maikel kurzerhand welche eingefügt, wie
Stiftzähne in einem Gebiss mit Lücken und hatte diese mit Schnüren in der
Felswand verankert. Eine solche Zyklopenarbeit hätte Wendy ihnen gar nicht
zugetraut, denn Maikels Mitstreiter waren eine Schar von zwar körperlich zum
Teil recht ansehnlichen aber gefühlsmäßig eher weiblich gestimmten Jungs. Wie
lose die Schnur war, die den größten Baumriesen halten sollte, stellte Wendy
erst fest, als er oben in ihrem Nest angekommen war und zurückblickte. Der
eingesetzte Stamm hatte bedenklich geschwankt und zehn Meter tiefer darunter
ein Teich im Wald. Wer mit diesem Baum nach unten segelte, würde wohl nicht
wieder auftauchen oder zumindest durch und durch nass sein.
Wendy wurde von Maikel vor ihrem Versteck empfangen. Von seiner
‚Familie‘ ließ sich niemand blicken. Wendy vermutete, das Maikel ihnen den
Kontakt zu Gästen verbot. Wohl aus Eifersucht oder weil er fürchtete, dass sie
den Wald verlassen wollten.
Und, was tut sich?, fragte Maikel.
Wendy gab von allem möglichen Bericht und erwähnte auch nebenbei,
dass man ihn in Adiswil zu einem Politiker, einem väterlichen, heimatlichen,
hatte machen wollen. Da Maikel Neugierde zeigte, berichtete Wendy von Anfang
an, wie man ihn zum Aufzug geschickt. Dass der sich als Waage herausgestellt
hatte und wie er dann in einer Bergbahn gelandet war. Er erzählte auch von der
Touristen-Promoterin, von der freundlichen Stimme des Politikers und von seiner
eigenartigen Kleidung aus grünem Filz.
Maikel wurde richtig zornig. Ja, so sähen die dich gerne, rief
er. Aber wir zeigen ihnen jetzt, wie du wirklich bist. Geh nochmal hin. Dieses
Mal werde ich Regie führen. Wir werden denen mal klaren Wein einschenken. Du
wirst schon sehen.
Wendy zeigte sich bereit. „Was muss ich machen?“, fragte er.
Geh einfach wieder nach Adiswil, wo du gestern warst. Geh in den
Schuppen hinein. Dort hat es Nüsse, hole dir welche. Alles Weitere ergibt sich
dann.
Als Wendy unten wieder auf den wackeligen ‚Zahn‘, den losen
Baumriesen trat, dessen Verbindung zum Felsen halb gelöst schien, fragte er
sich, ob er Maikel darauf aufmerksam machen sollte. Da er als Antwort aber die
Aufforderung erwartete – Wenn’s dich stört, dann bind den Stamm doch fester –
hielt er den Mund. Die Kletterei zwischen Baumstamm und Fels traute er sich
nicht zu.
Maikel rief ihm noch hinterher, er solle danach ins Kino gehen.
Also Wendy ging erneut zu Geißlers Gehöft in Adiswil. Er betrat
den Schuppen und fand dort tatsächlich Baumnüsse. Für diese interessierte sich
noch eine andere Person, die er im Halbdunkel des fensterlosen Schuppens als
Bärbel zu erkennen glaubte, eine ziemlich attraktive Frau, um nicht zu sagen,
ein Wildfang. Diese Nüsse waren nicht neu für ihn. Er hatte sogar schon welche
in einer Kalebasse gesammelt. Allerdings fand er in der Schüssel nur noch die
Schalen der Nüsse. Da hatten sich ohne Zweifel Mäuse darüber her gemacht.
„Ich muss doch mal eine Falle aufstellen“, sagte er zu Bärbel.
Sie reagierte empört. „Da sind doch jede Menge Nüsse da“, sagte
sie vorwurfsvoll.
Bevor Wendy aufbrach, zog er sich um. Zu spät fiel ihm auf, dass
Bärbel ihn dabei beobachtete. Er hatte Jellas Unterhose an, die er noch
notbeholfen oben abgerissen hatte. Nur ein Fetzen war sein Unterkleid.
Danach war Bärbel sehr komisch. Wendy war klar, dass er sie
beleidigt hatte, indem er sich ihr so gezeigt hatte.
Trotzdem ging sie mit, als er zum Home fuhr. Spätestens hier
hätte ihm etwas auffallen müssen, wenn er nicht mal wieder auf beiden Augen
blind gewesen wäre. Sie stiegen zusammen das Treppenhaus hoch in den oberen
Stock. Wendy wollte sich etwas ausruhen, es war früher Nachmittag. Bärbel
schien das gleiche vorzuhaben. Sie begleitete ihn zu seinem Zimmer, ging dann
aber in ihres. Doch auf der Schwelle blieb sie stehen. Er sah, dass sie
unentschlossen war. Dann ging sie plötzlich zu seiner Matratze.
Jella unten, wir beide hier oben, durchfuhr es ihn glühend heiß.
Aber er spürte, er hatte nicht mehr die Kraft sie abzuweisen.
Dann war ihr seltsames Verhalten also Erregung gewesen? Bei
diesem Gedanken schwoll sein Glied an. Er trug noch immer dieses enge,
zerschlissene Stück von einer Frauenunterhose, in dem sich sein Schwellkörper
jetzt verfing.
Bärbel lag schon auf der Matratze. Er glaubte förmlich, ihr
sexuelles Fieber als Knistern im Raum zu spüren. Als er endlich seinen Fetzen
weghatte, ging er zu ihr. Damit sein Glied nicht zu sehr herausstand, bewegte
er sich gebückt. Sie lag auf dem Rücken. Den Kopf hatte sie seitlich von der
Matratze runter auf den Boden gelegt, so dass ihre Brust sich wölbte.
„Du hast aber nicht gerade viel an“, entfuhr ihm. Er legte sich
neben sie und setzte seine Lippen auf ihre linke Brustwarze. Erst in dem Moment
entdeckte er, dass er sich getäuscht hatte. Die Brust war die eines Mannes.
Bärbel erwies sich als Mann. Wendy war jetzt erst recht erregt. Die
vermeintliche Frau stieß einen Stoßseufzer aus.
„Bärbel, in dem Moment musst du leben!“
Wer weiß, wann sich wieder so eine Gelegenheit ergibt, klang in
Wendy nach. Eine Weile blieb der junge Mann zurückgebogen liegen. Wendy
bearbeitete mit dem Mund nicht nur die Warzen sondern jede Stelle zwischen Kinn
und Bauchnabel. Als er sich tiefer wandte, ragte ihm ein fester Stab entgegen.
Als er diesen mit seinen Lippen umschloss, stöhnte der Mann, den er für Bärbel
gehalten, vor Lust. Er entzog sich ihm aber, bevor er zum Höhepunkt kam,
richtete sich auf und fing an Wendy zu verwöhnen.
Als sie schließlich beide ergötzt und müde sich in den Armen
lagen, fing es draußen schon an zu dunkeln. MLF
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