Donnerstag, 1. März 2012

18 Pforte und Innenbereich j

An dem Tag, an dem er morgens die Felder abfährt und alles, auch noch das hinterste und letzte Stück Wiese gejaucht sieht, sitzt er am Nachmittag in einer schwarzen Limousine drin, die langsam auf die Felswand hinten in der Erhebung zurollt. Der gerade Weg führt durch etwas wie einen Schießstand. Vorne in der senkrechten Wand ist ein großes eisernes Tor zu sehen. Er kann sich eines gewissen Unbehagens nicht erwehren.
Der Wagen bewegt sich im Schritttempo. Von der linken Seite werden ihm durchs offene Fenster zwei große Stapel Bilder nach hinten gereicht. Abzüge früherer Arbeiten. Das jeweilige oberste Bild gibt einen abfotografierten Text wieder, mit Informationen zu den Bildern.
Rechts läuft Marlon neben dem Wagen her. Marlon ist ein großer junger Mann, er zählt zu den Jüngsten auf dem Terrassengelände. Mark geniert sich, die Bilder anzuschauen, die man von seinen Arbeiten gemacht hat, während Marlon durchs Fenster reinschaut. Außerdem fürchtet er, die Bilder könnten ihn von dem, was ihm bevorsteht, ablenken. Er will sich die beiden Stapel mal in Ruhe anschauen. Nur – wann wird er die Ruhe dazu haben? Doch der junge Mann spricht ihn im Gegenteil darauf an und freut sich. „Die habe ich gemacht, als ich unten an der Pforte gearbeitet habe“, sagt er sichtlich stolz.
„Hast du wirklich?“, fragt Mark verwundert und sieht erleichtert, dass seine Sorge überflüssig war. MLF

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