Mittwoch, 7. März 2012

20 Offizielle Bekanntgabe des Blogs · Trommeln aufs Dach j

Der Junge hat sich die Decke über den Kopf gezogen. Guckt aber neugierig darunter hervor. Tommy schaut die Treppe zur Dachterrasse hoch. Da ist tatsächlich ein Freund, er vermutet Pedro.
Er ruft Jella, die von unten fragt. „Es ist Pedro.“
„Ah, schön, ich komme hoch“, antwortet sie.
Als er jetzt aber die ersten Stufen hochsteigt, sieht er, wer es tatsächlich ist. Ein ganz unerwarteter Besuch. Die Ölförderer, Jan, Terry, Pim und Pits oder wie sie alle heißen. Terry strahlt ihm von oben entgegen und hält eine Kiste mit Flaschen hoch.
Er geht nochmal runter zur Treppenöffnung und ruft: „Es sind doch andere.“
„Aha, okay“, kommt von Jella. Ihr Interesse ist sofort erkaltet.
Wieder geht ein Wirbel aufs Haus nieder. Die Kerle sind in Feierlaune. Er steigt aufs Dach, sieht sie an und drückt jeden einzeln. Unglaublich.
„Wie habt ihr mich nur gefunden – nach all der Zeit?“
„Kein Problem. Wir haben es in der Nase, wo es was zu feiern gibt“, dröhnt Terry und reicht ihm eine Flasche Carlsberg. Sie stoßen an.
In Schottland hat er die Kerle getroffen, vor ziemlich langer Zeit. Im Urlaub ist er zufällig ins Set eines dänischen Filmemachers geraten. Er ist von ihnen begeistert gewesen und sie haben gesagt: „Wir besuchen dich mal.“ Er hat es für einen Scherz gehalten. Doch jetzt sind sie wirklich da. Sie sind auf seiner Dachterrasse, die man über die Leiter erreichen kann, mit ihrem prallen Lebenshunger eingedrungen wie im Film in das calvinistische Küstendorf. Ihrer Laune nach läuft die Ölförderung super.
„Seid ihr denn nochmals in dem abgeschiedenen Nest an der Küste gewesen?“, fragt Tommy. Merkt aber, dass diese Frage nicht gut ankommt. Sie schütteln den Kopf und Jans Gesicht gefriert. Er hat dort seine Bess verloren. Aber von seinem schweren Unfall scheint er sich bestens erholt zu haben. Tommy hätte gerne gewusst, wie der Film heißt. Aber er geniert sich zu fragen, sein Gedächtnis ist miserabel. Irgendwas mit ‚Wellen‘ ist’s gewesen. MLF

Toni war der Geschichte bis zum Schluss gefolgt. Aber als Mili verstummte, schlief er augenblicklich ein.
Mit einer Schwimmvorführung von Mili wurde die große Party eröffnet. Ähnlich wie sie damals Toni überraschte, drehte sie auch jetzt mehrere Runden um den Stein, tauchte dabei nur kurz auf, um Luft zu holen. Dann noch zweimal in beide Richtungen, mit Kopf und Körperrundungen aus dem Wasser ragend, das Wasser aufschäumen lassend.
Anstoßen auf die große Bilder-Künstlerin. Auch Toni erhielt Komplimente. Du bemühst dich wirklich. Ein Laie könnte das nicht. Nur weiter so, du bist auf dem richtigen Weg. Was ihm sehr schmeichelte und ihn aufmunterte. Die Gäste bedauerten, dass Mili im Wasser blieb. Anschließend an den Aperitif durften sie zu ihr ins Becken steigen. Toni sah aus den Augenwinkeln, wie sie sich an Mili ranmachten, sie anfassten, als zweifelten sie, ob es sie wirklich gebe. Die Gespräche, in die er verwickelt wurde, kreisten hauptsächlich um das Bad. Eine Schande, so ein Bad einfach still zu legen. Da muss doch jemand die Initiative ergreifen. Könntest du nicht?
Toni schaute die Fragenden erschrocken an. Was sollte er denn noch alles? Die schienen keine Ahnung zu haben, wie sehr Mili ihn auf Trab hielt, Tag und Nacht. Das Buffet wurde eröffnet, mit Leckereien von den verschiedenen Feinkostläden der Stadt und teilweise direkt vom Markt. Fischhäppchen, Langusten, Froschschenkel, für die Vegetarier Hühnerfrikassee, ….
Durch die vielen Stimmen fühlte sich Toni wieder in die Kindheit versetzt, die Geräusche, bei denen er, vom nassen Element umhüllt, so schön hatte wegträumen können. Nur dass er sich jetzt im Erwachsenenbad befand und gerne auf dem Trockenen stand. Von Gefühlen überwältigt kniete er an den Beckenrand. Mili schwamm herbei und die beiden küssten sich, begleitet vom Raunen der Gäste.
Warum kommt sie denn nicht raus?, beschwerten sich die, die nicht ins Wasser wollten. „Ach, weißt du, sie ist zu schüchtern“, sagte er das eine Mal. „Sie steht nicht gerne auf zwei Beinen“, das andere Mal. Und er dachte, dass er sich die Auslage für die Oberteile hätte sparen können, wenn er ihr Verhalten einer größeren Gruppe gegenüber besser gekannt hätte.  
Jeder und jede von den Anwesenden wünschte als Teilnehmer der Party im Blog erwähnt zu werden. Da er sich so viele Namen gar nicht merken konnte und das Gästebuch vom ersten kräftigen Schlag von Milis Flosse schon durchnässt worden war, erklärte er als Begründung:
Mili, die Meisterin, hat bestimmt, dass nur diejenigen Gäste erwähnt werden, die Rückmeldung per Email geben oder einen Kommentar schreiben. Den Meisten war jetzt der Wunsch plötzlich nicht mehr so wichtig.
Zu nennen gilt es aber schon mal Achim und Katrin, die beim Aufbauen der Tische und beim Herrichten der Theke geholfen haben. Außerdem gilt es Hans-Christian zu danken, der der Party mit einer tollen Deko das richtige Ambiente verliehen hat. AS

3 Kommentare:

  1. toll, dendlich bist Du im netz! herzlichen Glückwunsch!!
    als mein geschenk habe ich mir einen blogaccount eingerichtet. bitteschön

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  2. du hast eine tolle ergänzung zu deinem traum geschrieben. klasse idee, das mit der party. richte mili liebe grüße aus. sie fühlt sich toll an!! danke, dass du sie mit mir teilst.

    LG achim

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  3. An Achim
    Sorry, dass es solange dauert, bis unsere Antwort kommt. Bin so mit der Bekanntmachung des Blogs beschäftigt, dass ich gar nicht nach den Kommentaren geschaut habe. Mili und Toni freuen sich über dein Feedback. Nur das mit dem Traum haben sie nicht verstanden. Meinst du damit die Geschichte (Trommeln aufs Dach)? Gruß von Aro (dem Paten)

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