…
Der Junge hat sich die Decke über den Kopf gezogen. Guckt aber
neugierig darunter hervor. Tommy schaut die Treppe zur Dachterrasse hoch. Da
ist tatsächlich ein Freund, er vermutet Pedro.
Er ruft Jella, die von unten fragt. „Es ist Pedro.“
„Ah, schön, ich komme hoch“, antwortet sie.
Als er jetzt aber die ersten Stufen hochsteigt, sieht er, wer es
tatsächlich ist. Ein ganz unerwarteter Besuch. Die Ölförderer, Jan, Terry, Pim
und Pits oder wie sie alle heißen. Terry strahlt ihm von oben entgegen und hält
eine Kiste mit Flaschen hoch.
Er geht nochmal runter zur Treppenöffnung und ruft: „Es sind doch
andere.“
„Aha, okay“, kommt von Jella. Ihr Interesse ist sofort erkaltet.
Wieder geht ein Wirbel aufs Haus nieder. Die Kerle sind in
Feierlaune. Er steigt aufs Dach, sieht sie an und drückt jeden einzeln. Unglaublich.
„Wie habt ihr mich nur gefunden – nach all der Zeit?“
„Kein Problem. Wir haben es in der Nase, wo es was zu feiern gibt“,
dröhnt Terry und reicht ihm eine Flasche Carlsberg. Sie stoßen an.
In Schottland hat er die Kerle getroffen, vor ziemlich langer
Zeit. Im Urlaub ist er zufällig ins Set eines dänischen Filmemachers geraten.
Er ist von ihnen begeistert gewesen und sie haben gesagt: „Wir besuchen dich
mal.“ Er hat es für einen Scherz gehalten. Doch jetzt sind sie wirklich da. Sie
sind auf seiner Dachterrasse, die man über die Leiter erreichen kann, mit ihrem
prallen Lebenshunger eingedrungen wie im Film in das calvinistische Küstendorf.
Ihrer Laune nach läuft die Ölförderung super.
„Seid ihr denn nochmals in dem abgeschiedenen Nest an der Küste
gewesen?“, fragt Tommy. Merkt aber, dass diese Frage nicht gut ankommt. Sie
schütteln den Kopf und Jans Gesicht gefriert. Er hat dort seine Bess verloren.
Aber von seinem schweren Unfall scheint er sich bestens erholt zu haben. Tommy
hätte gerne gewusst, wie der Film heißt. Aber er geniert sich zu fragen, sein
Gedächtnis ist miserabel. Irgendwas mit ‚Wellen‘ ist’s gewesen. MLF
Toni war der Geschichte bis zum Schluss gefolgt. Aber als
Mili verstummte, schlief er augenblicklich ein.
Mit einer Schwimmvorführung von Mili wurde die große
Party eröffnet. Ähnlich wie sie damals Toni überraschte, drehte sie auch jetzt
mehrere Runden um den Stein, tauchte dabei nur kurz auf, um Luft zu holen. Dann
noch zweimal in beide Richtungen, mit Kopf und Körperrundungen aus dem Wasser
ragend, das Wasser aufschäumen lassend.
Anstoßen auf die große Bilder-Künstlerin. Auch Toni erhielt
Komplimente. Du bemühst dich wirklich. Ein Laie könnte das nicht. Nur weiter
so, du bist auf dem richtigen Weg. Was ihm sehr schmeichelte und ihn aufmunterte.
Die Gäste bedauerten, dass Mili im Wasser blieb. Anschließend an den Aperitif durften
sie zu ihr ins Becken steigen. Toni sah aus den Augenwinkeln, wie sie sich an
Mili ranmachten, sie anfassten, als zweifelten sie, ob es sie wirklich gebe.
Die Gespräche, in die er verwickelt wurde, kreisten hauptsächlich um das Bad.
Eine Schande, so ein Bad einfach still zu legen. Da muss doch jemand die
Initiative ergreifen. Könntest du nicht?
Toni schaute die Fragenden erschrocken an. Was sollte er
denn noch alles? Die schienen keine Ahnung zu haben, wie sehr Mili ihn auf Trab
hielt, Tag und Nacht. Das Buffet wurde eröffnet, mit Leckereien von den
verschiedenen Feinkostläden der Stadt und teilweise direkt vom Markt.
Fischhäppchen, Langusten, Froschschenkel, für die Vegetarier Hühnerfrikassee,
….
Durch die vielen Stimmen fühlte sich Toni wieder in die
Kindheit versetzt, die Geräusche, bei denen er, vom nassen Element umhüllt, so
schön hatte wegträumen können. Nur dass er sich jetzt im Erwachsenenbad befand
und gerne auf dem Trockenen stand. Von Gefühlen überwältigt kniete er an den
Beckenrand. Mili schwamm herbei und die beiden küssten sich, begleitet vom
Raunen der Gäste.
Warum kommt sie denn nicht raus?, beschwerten sich die,
die nicht ins Wasser wollten. „Ach, weißt du, sie ist zu schüchtern“, sagte er
das eine Mal. „Sie steht nicht gerne auf zwei Beinen“, das andere Mal. Und er
dachte, dass er sich die Auslage für die Oberteile hätte sparen können, wenn er
ihr Verhalten einer größeren Gruppe gegenüber besser gekannt hätte.
Jeder und jede von den Anwesenden wünschte als Teilnehmer
der Party im Blog erwähnt zu werden. Da er sich so viele Namen gar nicht merken
konnte und das Gästebuch vom ersten kräftigen Schlag von Milis Flosse schon
durchnässt worden war, erklärte er als Begründung:
Mili, die Meisterin, hat bestimmt, dass nur diejenigen
Gäste erwähnt werden, die Rückmeldung per Email geben oder einen Kommentar
schreiben. Den Meisten war jetzt der Wunsch plötzlich nicht mehr so wichtig.
Zu nennen gilt es aber schon mal Achim und Katrin, die
beim Aufbauen der Tische und beim Herrichten der Theke geholfen haben. Außerdem
gilt es Hans-Christian zu danken, der der Party mit einer tollen Deko das
richtige Ambiente verliehen hat. AS
toll, dendlich bist Du im netz! herzlichen Glückwunsch!!
AntwortenLöschenals mein geschenk habe ich mir einen blogaccount eingerichtet. bitteschön
du hast eine tolle ergänzung zu deinem traum geschrieben. klasse idee, das mit der party. richte mili liebe grüße aus. sie fühlt sich toll an!! danke, dass du sie mit mir teilst.
AntwortenLöschenLG achim
An Achim
AntwortenLöschenSorry, dass es solange dauert, bis unsere Antwort kommt. Bin so mit der Bekanntmachung des Blogs beschäftigt, dass ich gar nicht nach den Kommentaren geschaut habe. Mili und Toni freuen sich über dein Feedback. Nur das mit dem Traum haben sie nicht verstanden. Meinst du damit die Geschichte (Trommeln aufs Dach)? Gruß von Aro (dem Paten)