Donnerstag, 16. Februar 2012

12 Luft wie Wasser i

Manchmal reißt mich ihre Liebe in einen tiefen Abgrund und versetzt mich in panische Ängste. Früher bin ich dann aus dem Bett gesprungen und habe sie damit vertrieben. Inzwischen nehme ich dies viel gelassener. Auch wenn sie mich dem fernsten Winkel aussetzt, weiß ich, ich werde umkehren und vielleicht noch im Ausklang etwas Erfüllendes erleben.
Heute war es so. Ich fürchtete mich in sie einzudringen. Doch am Schluss schwebte ich auf Wolken der Lust.
So ähnlich war auch die Geschichte geteilt, die sie mir erzählte. AS

Mit großer Macht holen ihn Ängste ein und katapultieren ihn an einen Ort über dem Meer auf der anderen Seite des Atlantiks. Also irgendwo vor der Küste der USA oder Kanadas. Wenn man den Schwerpunkt des atlantischen Bündnisses errechnen wollte, so befände er sich vielleicht genau dort. Er steckt in einem Flugzeug, das sich nicht bewegt, es ruht. Die Luft hat die Eigenschaft von Wasser.
Es nahen andere Flugzeuge vom Osten her. Kermit vermutet, von Russland oder vom Orient oder gar von Südostasien her, jedenfalls von einem fremden Ort, den er nicht kennt. Die Flugzeuge halten nicht weit von dem ihren und rasten ebenfalls.
Ohne dass er recht weiß wieso, empfindet er diese fremden Flugzeuge als Bedrohung. Für ihn sind sie Eindringlinge, die sich ungefragt an den Ort begeben haben, an dem sie zuerst waren. Er stellt sich vor, wie jemand aus dem Flugzeug, in dem er ist, aussteigt und eines der anderen Flugzeuge attackiert. Obwohl es ihm peinlich ist, kann er nicht anders, immer wieder überkommt ihn die Vorstellung, wie jemand aussteigt und die andern Flugzeuge zerstört. Er fragt sich sogar, woran das liegen könnte, dass er solche Aggressionen empfindet. Ob es an dem fremdartigen Medium liegt, einer Luft die sich im Zustand von Wasser befindet.
Er ertappt sich dabei, wie er nun selber das Flugzeug verlässt. Mit einer Handgranate bewaffnet schwimmt er zum nächsten der Flugzeuge, klebt diese mit einem schnellheftenden Band an den grauen Flugzeugkörper, zieht die Schnur und schwimmt schnell weg. Erst die Druckwelle der Detonation schreckt ihn aus seiner zerstörerischen Fantasie auf.
Und wieder fragt er sich, was habe ich gegen diese Flugzeuge? Wenn ich sie angreife, werden sie sich wehren. Sie werden auf mich schießen, wenn ich mich annähere. Sie werden ihrerseits versuchen, unser Flugzeug zu sprengen. Doch kaum dass er seiner Fantasie die Zügel lässt, beginnt das Angriffsspiel von neuem. Alle vier Flugzeuge hat er schon mehrfach in die Luft gesprengt.
Bei einer der Detonationen sind im Gewirbel der Flugzeugteile auch Blätter. Eines kriegt er zu fassen. Darauf steht die Geschichte von einem, der aus seinem Flugzeug steigt, zum nächstgelegenen Flugzeug schwimmt, daran eine Bombe befestigt, den Zünder zieht und mitten in der Explosion ein Blatt entdeckt, in dem …
Mit einem fürchterlichen Schrei landet er auf dem Boden einer fremdartigen Landschaft. Er wirft sich ins feuchte Moos, um den von den Aggressionen erhitzten Körper zu kühlen.  MLF

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