Montag, 20. Februar 2012

13 Klingelton


Deutlich erinnere ich mich noch daran, wie ich anfangs einmal zu früh kam, als ich gerade entdeckt hatte, was für eine Wonne und Freude es war, Mili beizuwohnen. Nicht beim ersten Mal war es gewesen, sondern beim dritten oder vierten Mal. Ich glaubte die Welt würde untergehen und ich könnte nie wieder die Erfüllung mit ihr erleben.
Heute ist mir das wieder passiert. Es war gar nicht so schlimm. Ich hätt’s gern nochmal probiert. Aber sie hatte keine Lust mehr.
Die Geschichte, die ich von ihr zu hören bekam, fiel auch eher karg aus. AS

Tommy steht auf der Straße vor dem Heimhaus draußen. Sein Handy klingelt. Es steckt in der linken Brusttasche. Da er die Arbeitshandschuhe anhat, kann er das Knöpfchen nicht öffnen. Sie auszuziehen würde zu lange dauern. Vom Haus drin kommt gerade Jackie, sein tatkräftiger Bruder daher.
„Du Jackie, mach mir doch schnell die Tasche auf. Ich komm nicht ans Handy ran“, bittet er seinen Bruder.
Der brummt zwar, ist aber bereit ihm zu helfen. Jackie braucht eine Weile, bis er realisiert, was für ein Knopf es ist. Endlich kriegt er’s auf. Aber der Anruf ist schon weg. Sie warten eine Weile, doch das Klingeln kehrt nicht wieder. Tommy ist enttäuscht und beunruhigt.
Bedrückt wendet er sich Astrid zu, seiner Freundin, die mit weiteren auch draußen auf der Straße steht. Sie hat mitgekriegt, was passiert ist.
„Nimm’s nicht so ernst, Tommy, die rufen schon wieder an“, beruhigt sie ihn. „Du hast eine schlechte Nacht gehabt. Die halbe Nacht hast du dich hin und her geworfen.“
„Aber dann bin ich doch noch eingeschlafen.“
„Ja, und dabei hast du laut aufgeschrien.“
„Stimmt, es war eine schreckliche Nacht“, gibt Tommy zu. „Ich habe mit Millionen von Bettlingen gekämpft.“ MLF

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