Nackt liegt sie neben mir. Entweder ist sie
eingeschlafen oder sie spielt es nur. Ihre Nacktheit lässt sie bedürftig
erscheinen, aber nicht minder schön. Ihr linkes Auge blinzelt. Sie wirft sich
auf mich und führt mich in sich ein. Bis zum Erguss bleibt sie oben.
Geräuschvoll atmend liegt sie neben mir. Als sie ruhiger wird, beginnt sie mit
einer langen Geschichte.
AS
Tommy
rackert schon seit Jahren für eine Firma, die – wie’s so schön
heißt – sich im
Aufbau befindet. Im
Klartext, er schuftet bis zum Umfallen und sieht trotzdem kein Geld.
Jedesmal
wenn er zum Chef tippelt – allzu oft traut er sich nicht – schaut
ihn der mit hochgehobenen Brauen an und brummt: „Was stehst du hier
rum, hast du nichts zu tun?“
So
leicht lässt er sich aber nicht abwimmeln und stößt hervor: „Ich
muss meine Miete bezahlen. Ich brauche etwas zwischen die Zähne.“
Der
Chef wiegt mitleidig den Kopf. „Weißt du, uns geht es allen so.
Die Firma ist nun mal im Aufbau. Aber eines kann ich dir versprechen,
wenn es erst läuft, wenn wir den Durchbruch haben, dann wirst du das
Doppelte oder Dreifache von einem gewöhnlichen Lohn verdienen.“
Leck
mich am Arsch, liegt Tommy auf der Zunge. Diesen Spruch hört er
jetzt schon zum x-ten Mal. Aber er hält sich zurück. Er weiß, es
ist nichts zu machen. Entmutigt verlässt er den mit Papieren
überfüllten Raum.
Ganz
betäubt von Sorgen, die ihn piesacken wie Stechmücken im Moor,
latscht er über den geneigten Rathausplatz, als ihn eine Frau schier
umrennt.
„Hast
du keine Augen im Kopf“, herrscht sie ihn an.
„Imelda,
was machst du denn hier?“
„Ach
Tommy, du bist’s. Wie geht es dir?“
Da
macht er den dümmsten Fehler, den man überhaupt machen kann und
sagt die Wahrheit. „Schuften, schuften und null Einkünfte.“
Sie
meint darauf schnippisch. „Also,
einen vierhundert-Euro-Job kann jeder machen.“
Er
stottert: „Ja, eigentlich hast du Recht. Ich könnte ja nebenher…“
Er
träumt davon in kurzer Zeit das allernötigste Geld zu verdienen.
Schon am Tag drauf beginnt er einen Minijob. Aber denkste, wegen der
Fahrerei ist er den halben Tag weg. Nach einer Woche ist er so
frustriert, dass er nicht mehr in seine Firma geht.
Am
Mittwochnachmittag klingelt es bei ihm. Da stehen sein Kollege und
Frau Pehlky, deren frohe Art ihn schon oft ermuntert hat, vor der Tür.
„Was ist los mit dir? Wir haben dich vermisst. Nu komm schon.“
Reuig
folgt er ihnen.
So
kommt es zu dem Ereignis, von dem ich eigentlich berichten will. MLF
…
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